Update GKM Juni 2020

Der gegen den Protest von Umweltverbänden 2015 in Betrieb gegangene Block 9 des Grosskraftwerk Mannheim (GKM) hat zwar eine hohe Effizienz, die Strom- und Wärmeerzeugung ist jedoch wegen der hohen CO2– Intensität des Brennstoffs trotzdem mit einem hohen CO2-Ausstoß verbunden.

Das GKM ist doch so effizient. Warum ist es trotzdem klimaschädlich?

Der gegen den Protest von Umweltverbänden 2015 in Betrieb gegangene Block 9 des GKM hat zwar eine hohe Effizienz, die Strom- und Wärmeerzeugung ist jedoch wegen der hohen CO2– Intensität des Brennstoffs trotzdem mit einem hohen CO2-Ausstoß verbunden. Ca. 340 g CO2 werden bei der Verbrennung von 1 kWh Steinkohle frei. Der tatsächlich erzielte thermische und elektrische Wirkungsgrad des Kraftwerks ist nicht öffentlich benannt (theoretisch 47% elektrischer Wirkunsggrad und maximal 70% Energieausnutzung), bei der Verbrennung von 1 kWh Steinkohle entstehen aber maximal ca. 0,4 kWh Strom und 0,3 kWh nutzbarer Wärme. Im realen Betrieb liegt dieser Wert system- und betriebsbedingt aber deutlich niedriger. Die Emissionen sind rechnerisch über 50% höher, als wenn die Wärme im Gasbrennwertkessel erzeugt wird und der Strom aus dem Stromnetz als Vergleich herangezogen werden. Hinzu kommt, dass nur ca. 40% der Wärmeerzeugung des GKM aus Block 9 kommen, der Rest kommt aus den deutlich ineffizienteren und älteren Blöcken (nur 38% elektrischer Wirkungsgrad). Laut Geschäftsbericht 2019 des GKM werden insgesamt (alle Blöcke) nur ca. die Hälfte der Kohleenergie in Strom und nutzbare Wärme umgewandelt. Die andere Hälfte belastet die Umwelt, insbesondere den Rhein, durch Abwärme.

Welche Bedeutung (Systemrelevanz) hat das GKM?

Verantwortlich für eine sichere Stromversorgung sind neben den Betreibern der Kraftwerke die vier Übertragungsnetzbetreiber. Diese werden von der Bundesnetzagentur reguliert. Sobald ein Kraftwerksbetreiber, wie beispielsweise die GKM AG, einen Antrag zur Stilllegung eines Blocks stellt, wird geprüft, ob dies möglich ist. Gegebenenfalls wird eine Genehmigung erteilt oder auch nicht. Eine Transformation zu 100% erneuerbarer Stromproduktion ist wissenschaftlich erforscht und die Machbarkeit nachgewiesen worden. Im Übergang werden zeitweise noch Reserve und Ersatzkraftwerke benötigt.

Bei der Fernwärmeversorgung wird durch eine dezentrale Einspeisung aus verschiedenen erneuerbaren Quellen das System deutlich komplexer. Die wissenschaftlichen und technischen Konzepte liegen bereit, um Spitzen beim Wärmebedarf auch ohne fossile Kraftwerke abzufangen und auch entsprechende Reserven bereitzustellen. Der „Energie- und Zukunftsspeicher“ in Heidelberg-Pfaffengrund ist ein gutes Beispiel für diesen Transformationsprozess. 

Bild Quelle: privat Person


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