Ende der fossilen Energieerzeugung im GKM – worum geht es?

Wir sind ein breites Bündnis aus verschiedenen Organisationen und
Privatpersonen. Parteiübergreifend haben wir uns zusammengeschlossen,
um Mannheim sauber und nachhaltig zu machen. Wir fordern das
Abschalten des größten CO2 Emittenten in der Rhein-Neckar Region:
Das GKM (Großkraftwerk Mannheim).

1.       Wofür brauchen wir das GKM?

Stromtechnisch könnte sich Mannheim ohne Energie des GKMs schon jetzt versorgen, wärmetechnisch sind wir in Mannheim noch auf die Fernwärme des GKM angewiesen. Die Alternativen stehen allerdings bereit: Tiefe Geothermie, Umweltwärme, Industrieabwärme, Solarthermie… Ein dezentrales Fernwärmenetz mit vielen kleinen Einspeisungen erneuerbarer Wärme kann das GKM schon bald aus dem Netz drängen. Ohne den Verkauf der Fernwärme kann das GKM auch seinen Strom nicht mehr wirtschaftlich verkaufen.  Die Produktion der (Fern-)Wärme muss jedoch bis spätestens 2030 erneuerbar sein, also nicht durch Verbrennung fossiler Energieträger, da sonst die Pariser Klimaschutzziele nicht erreicht werden können.  

2.       Was ist das Problem an Steinkohle?

Eine Kilowattstunde Strom, die durch Steinkohle produziert wird, erzeugt 700 g CO2. Im Jahr sind das ungefähr 7 Millionen Tonnen C02 -allein durch das GKM – und das macht 10 Prozent der CO2 Emissionen Baden-Württembergs aus. Steinkohle ist endlich und wird oftmals in Regionen des Globalen Südens, etwa Kolumbien abgebaut und dann über sehr lange Wege nach Deutschland importiert. Alle Abbauregionen leiden stark unter den massiven Eingriffen in die Ökosysteme vor Ort und beim Verbrennen von Kohle wird so viel C02 emittiert wie bei keiner anderen Art der Energieerzeugung. Die Gesundheit der Bewohner*innen Mannheims wird zusätzlich durch Feinstaub- und Quecksilberemissionen des GKMs belastet. 

3.       Mannheim klimaneutral bis 2030?

Um die fatalsten Auswirkungen der Klimakrise zu verhindern, muss Deutschland und somit auch Mannheim bis spätestens 2030 klimaneutral, also mit netto null Emissionen, sein. Deshalb muss jetzt alles daran gesetzt werden, Lösungen für die Fernwärme ohne Kohle zu finden. Wir als Stadt müssen uns – dem Beispiel vieler deutschen Städte folgend – für das Klima, für die Erde und gemeinsam gegen Kohle stark machen. Heidelberg hängt auch am Fernwärmenetz des GKM. Dort wurde schon heute der Ausstieg aus der Steinkohle-Fernwärme beschlossen. Es geht voran, man muss es nur machen! 

4.       Was verhindert den Kohleausstieg im Moment?


Lösungen gibt es zuhauf für das Kohleproblem. Zurzeit werden jedoch fossilen Brennstoffen nicht ihr wahrer Preis zugeordnet, der weitaus höher läge, und diese werden zudem noch vom Bund subventioniert. In Mannheim sind es zudem um die 500 Arbeitsplätze, die an der Kohle hängen. Für diese Menschen, die im GKM arbeiten, müssen existenzsichernde Lösungen gefunden werden. Auch die Energiewende benötigt Expert*innen, die in Zukunft die verschiedenen dezentralen Anlagen betreuen, das Netz in Stand halten und alles organisieren. Durch die Energiewende können mehr Arbeitsplätze geschaffen, als abgebaut werden.  

5.       Wie schaffen wir den Kohleausstieg?

Durch eine starke Positionierung von uns als Stadt gegen Steinkohle vor unserer Haustüre, in der momentan das GKM für 10 Prozent in Baden-Württemberg und fast 1% der Emissionen in Deutschland verantwortlich ist; durch Aufklärung über die Folgen der Klimakrise; durch eine effektive Umschulung und Weiterbildungen (vielleicht auch Entschädigungen für entgangene Löhne?) der etwa 500 betroffenen Arbeitenden; durch den Druck der Bevölkerung; durch einen klimaneutralen Ansatz für die Fernwärme. 

Das muss doch zu schaffen sein! 

Zum weiterlesen

Sie haben zu wenig Ahnung über die Fernwärme? Lesen Sie sich auf unsere Seite ein zum Thema Geothermie, Flusswärme und die Chancen für die Rhein-Neckar Region ein, unter:

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